zur Erinnerung

Wider dem Vergessen

In der Nacht vom 25.08.2018 zum 26.08.2018 wurde ein Mann in Chemnitz "abgeschlachtet".

Merkel in Chemnitz

(Ein Mensch wird grundlos abgestochen - Und dann dieser Zynismus, sowas habe ich noch nicht erlebt)

DarĂŒber diskutieren die Leser mit der Kanzlerin (ein Auszug)
Kurz vor 17 Uhr nĂ€hert sich die Diskussion ihrem Ende. Dieser Leser zeigte sich enttĂ€uscht von der CDU-Politik der letzten Jahre und fragte, wann Merkel zurĂŒcktritt.
Foto: Uwe Mann

Gleichzeitig ermahnt sie aber die Chemnitzer und die Sachsen Sie hĂ€tten die Kritik an den Ereignissen in Chemnitz persönlich genommen: "Sie mĂŒssen sich diesen Schuh nicht anziehen." Es habe niemand gesagt, dass alle Chemnitzer und alle Sachsen dafĂŒr verantwortlich seien. Das habe sie auch den sĂ€chsischen CDU-Bundestagsabgeordneten gesagt. "Die, die damit gar nichts zu tun haben, die dĂŒrfen doch nicht zum Schluss sagen: Der Journalist ist es, der mir Chemnitz schlecht macht!"

Klaus-Peter Olivo hÀlt der Kanzlerin entgegen, dass man an dem Donnerstag, als der MinisterprÀsident in Chemnitz im Stadion diskutierte, "ein ganzes anderes Bild von Chemnitz in die Welt hÀtte tragen können". Die Chemnitzer hÀtten aber den Eindruck gewonnen, dass laut der Medienberichterstattung immer noch 200.000 Nazis durch die Stadt liefen. Angela Merkel zeigt sich verwundert: "Hatten Sie diesen Eindruck?"

Merkel setzt hier ein. Chemnitz sei nicht singulĂ€r, sagt sie: „Mir ist kein einziges Problem begegnet, was nicht auch in anderen StĂ€dten auftritt." Auch in Freiburg sei zuletzt etwas Schlimmes passiert. Es gebe aber einen Unterschied zu Chemnitz: "Die Freiburger lassen sich ihren Stolz nicht so schnell nehmen."


(stark gekĂŒrzt aus FP vom 17. November 2018)


----Ein Kommentar------

Malleo
22.11.2018
ZunĂ€chst ist das BemĂŒhen der FP bemerkenswert, jene Kanzlerin einzuladen, deren Politik zweifellos nicht nur dieses Land spaltet.

Als Gast der Veranstaltung darf man sich zum Inhalt ein Urteil erlauben.

Abgesehen von den Sicherheitsmaßnahmen, die fĂŒr eingeladene Leser(!) befremdlich wirkten, galt fĂŒr Chemnitz Alarmstufe rot, weil 1700 Polizisten die Hartmannfabrik in Fort Knox verwandelten.

Die BegrĂŒndung fĂŒr das spĂ€te Kommen wegen der aufgeladenen AtmosphĂ€re kurz nach dem Tötungsdelikt muss man nicht unbedingt akzeptieren.
Das gewÀhlte Format bot einerseits ein GesprÀch der vier Chemnitzer mit AM, das den Begriff Dialog partiell rechtfertigt und den Fragen aus dem Publikum, wo ein Nachfassen oder Widerspruch nicht möglich war.

Das ist keinesfalls ein Vorwurf an den Veranstalter sondern ergibt sich aus dem Korsett des Formates und der Terminenge.
In Summe haben mich die Antworten inhaltlich nicht ĂŒberzeugt.

Besonders deutlich wurde das Dilemma bei den Themen der Abschiebung (GrĂŒne verhindern Maghreb Staaten als sichere LĂ€nder anzuerkennen) und der "Mutter aller Probleme" oder Spahns "weißen Elefant" im Raum.

Sie werden mit einer geradezu stoischen Ignoranz der RealitÀt verdrÀngt.
Konsequente LösungsansÀtze mit durchgreifenden Erfolgsaussichten sind nicht absehbar.

Viele Menschen warten jetzt auf Lösungen, dass nicht jedes Jahr die Einwohnerzahl einer Stadt wie Rostock illegal ins Land einwandert.

Auch mit UN Pakt, der ja nationale Lösungen zulÀsst, wird sich - so die Kanzlerin - illegale Migration nicht verhindern lassen.
Heißt, wer nicht handelt (Grenzen sicher schĂŒtzt), wird behandelt, der Status Quo bleibt.

Ich muss aber heute im Interesse meiner Enkelkinder alles dafĂŒr tun, dass auf die geradezu mystische Prophezeiung eines Herrn Altmeyer, dass ob der Richtigkeit der deutschen Migrationspolitik (die keine ist!!) erst in 2-3 Generationen ein Urteil gefĂ€llt werden kann, dieses nicht mit "falsch" ausfĂ€llt.

Es bleibt deshalb eine schmerzhafte Ohnmacht im Wissen, dass man dieser Politik außer mit guten Argumenten zu widersprechen, nichts tun kann.


FP vom 20.11.2018


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